Tierhaltung
artgerecht & verantwortungsvoll
Als ein Betrieb, der nach den Prinzipien von Demeter wirtschaftet, betrachten wir die Tierhaltung als wesentlichen Bestandteil ökologischer und nachhaltiger Landwirtschaft.
Unser Hof in Brodowin beheimatet eine Herde von rund 150 Milchkühen. Zudem bieten wir etwa 2.400 Legehennen und einer entsprechenden Anzahl von Bruderhähnen in fünf mobilen Ställen ein zu Hause.
Unsere Kühe
Die Rinder auf unserem Hof sind ein Schlüsselteil unserer bio-dynamischen Kreislaufwirtschaft. Sie fressen Gras von der Weide sowie Heu, Silage und Getreide von den Feldern. Die Nährstoffe, die sie aufnehmen, geben wir über ihren Mist wieder an die Erde zurück.
Unsere Hühner
In Brodowin leben rund 2.400 Legehennen in mobilen Hühnerställen, können picken und scharren und legen im Schnitt alle 1 1/2 Tage ein Ei. Seit 2014 halten wir zusätzlich zu den Hennen auch Bruderhähne und geben so auch männlichen Tieren eine Chance auf Leben.
Unsere Ziegen
Als wir im Jahr 2009 eine komplette Ziegenherde übernahmen, wussten wir nicht, dass wir diese dann 2024 schweren Herzens abgeben mussten. Die Gründe dafür sind vielfältig und daher weiter unten zusammengefasst.
Unsere Kühe
Rund 600 Milchrinder auf den Brodowiner Weiden
Vom Stall bis zur Meierei – der Weg unserer Milchprodukte
Unsere auffälligen schwarz-bunten Milchrinder in Brodowin umfassen etwa 300 Tiere, hauptsächlich der Rasse „Holstein Schwarzbunt“. In der Herde befinden sich momentan etwa 150 ausgewachsene Milchkühe. Das gesamte Jahr über werden Kälbchen geboren, die in ihren ersten Lebenstage bei der Mutter verbleiben. Die Rinder leben artgerecht in Herden und behalten ihre Hörner, ein wichtiger Teil ihres natürlichen Verhaltens und ihrer Rangordnung. Unsere Kühe haben Weidezugang. Das bedeutet, dass sie die Wahl haben, ob sie auf die Weide gehen oder im Stall verweilen. An warmen Tagen fühlen sie sich im kühlen Stall wohler und käuen am liebsten dort wieder. Dort bekommen sie auch die genau auf sie abgestimmte Futtermischung.
Dass es unseren Tieren gut geht, ist an ihrer Milchleistung sichtbar: Jede Milchkuh gibt über 7.500 Liter Milch im Jahr! Diese Milch gelangt aus dem Stall über Rohrleitungen in unsere Meierei, wo sie noch am selben Tag z.B. zu frischer Trinkmilch verarbeitet wird. Außerdem stellen wir Mozzarella, Sauerrahmbutter, Quark, Joghurt und Käse her.
Die Gesundheit unserer Tiere liegt uns sehr am Herzen. Wir behandeln unsere Tiere mit homöopathischen und pflanzlichen Heilmethoden. Ist ein Tier schwer erkrankt, erfolgt eine Behandlung auf schulmedizinischer Basis und das Tier bekommt beispielsweise Antibiotikum. In diesem Zeitraum und in den darauffolgenden zwei Wochen, wird die Milch dieser Kuh nicht verwendet, um sicherzustellen, dass keine Medikamente in die Lebensmittel gelangen.
Herausforderung der Kälberaufzucht
Immer öfter erreichen uns Fragen von Kundinnen und Kunden, wie wir Kälberhaltung betreiben. Deswegen möchten wir hier gerne unseren Weg der Kälberaufzucht erläutern:
Nach der Geburt verbleiben die Kälber ca. 7 Tage bei der Mutter, um die Kolostralmilch der eigenen Mutter aufzunehmen und um die Mutternähe zu spüren. Es beginnt für ein Kalb dann eine sehr kritische Gesundheitslage, da seine Abwehrkräfte noch nicht voll ausgebildet sind. Durch Tröpfcheninfektion (Nasenkontakt) können Krankheiten schnell weitergereicht werden – nicht ungefährlich für ein junges Tier.
Durch den Einsatz von Kälberiglus aus Kunststoff an der frischen Luft konnten wir die Gesundheitslage in den letzten Jahren deutlich verbessern. Jedes Kalb bezieht ein eigenes, frisch gereinigtes Iglu mit frischem Stroh. Außerdem wird jeder Standort eines Iglus nur 1 bis 2 x im Jahr besetzt, damit auf dem Untergrund keine Keime haften bleiben; Sonnenlicht und Regen sorgen für eine natürliche Desinfektion. Wir haben uns für diese Haltungsform entschieden, weil es den Kälbern an der frischen Luft nachweislich wesentlich besser geht als z.B. in Stallhaltungsformen. Seit wir die vorübergehende Haltung in Iglus eingeführt haben freuen wir uns über sehr vitale und gesunde Kälber.
Die Kälber bleiben bis zur 3. Woche in den Einzeliglus, danach ziehen sie in Gruppeniglus und sozialisieren sich sehr schnell. Unsere Tiere sind allesamt sehr ausgeglichen und harmonieren in der Herde und auch mit Menschen sehr gut.
Derzeit tauschen wir uns mit LandwirtInnen, die muttergebundene Kälberaufzucht betreiben aus. Wir wollen diese Haltungsform gerne auszuprobieren.
Auch männliche Kälber werden aufgezogen
Männliche Kälber mussten wir lange Zeit aufgrund der sehr hohen Aufzuchtkosten an andere Kälbermastbetriebe verkaufen. Bis wir einen neuen Weg gegangen sind. Wir haben mit ausgesuchten Einzelhändlern Kooperationen geschlossen. Männliche Kälber werden nun bei uns auf Kosten des jeweiligen Marktes mit aufgezogen und im Rahmen von Aktionen später exklusiv als Brodowiner Kalbfleisch verkauft. Wir bieten damit unseren männlichen Kälbern eine Jugend ohne Transportstress an dem Ort an dem sie auch geboren wurden.
Alle Besucher und Besucherinnen des Hofes haben jederzeit die Möglichkeit, uns bei der Arbeit über die Schultern zu schauen und Landwirtschaft selbst zu erfahren. Denn wir sind davon überzeugt, dass es unseren Kühen und Kälbern sehr gut geht.
Als Demonstrationsbetrieb für Ökologische Landwirtschaft nehmen wir unseren Bildungsauftrag sehr ernst und öffnen unsere Tore für Alle die interessiert sind.
Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne melden: info@brodowin.de
Unsere Hühner
2.400 Hühner benötigen 14.400m² Fläche
Mobile Hühnerwagen für immer frisches Grün
Viel Platz haben unsere rund 2400 Hühner im nahegelegenen Serwest; einem Dorf, nur wenige Kilometer von Brodowin entfernt. Als wir 2011 mit der Haltung von Legehennen begannen, scharrten und pickten die Tiere noch auf den Streuobstwiesen in und um Brodowin. Doch aufgrund der speziellen Art der Haltung reichten diese Flächen bald nicht mehr aus.
Das Besondere an unserer Hühnerhaltung sind unsere mobilen Hühnerwagen. Diese fahrbaren Ställe können flexibel ihren Standort ändern und werden ein Stück weitergezogen, wenn wieder frisches Gras benötigt wird. So können wir gewährleisten, dass immer ausreichend frisches Grün im Auslaufbereich für unsere Hühner vorhanden ist. Weil dadurch nachwachsende Flächen zur Regeneration brachliegen, benötigt diese Art der Haltung besonders viel Platz.
Bruderhähne in Brodowin – jedes Tier verdient eine Chance
Jedem Tier die Chance auf Leben geben, das ist das Ziel unseres Bruderhahnprojekts.
Da die Züchtung von Legehennen vor allem eine hohe Legeleistung zum Ziel hat, setzen weder Hahn noch Huhn nennenswerte Mengen Muskelmasse an. Das macht die männlichen Küken aus wirtschaftlicher Sicht wertlos. In vielen Geflügelbetrieben werden die männlichen Küken daher direkt nach dem Schlüpfen “aussortiert”.
Um das zu vermeiden und zumindest einen Teil der Tiere aufwachsen zu lassen, ziehen wir seit dem Sommer 2014 in Brodowin stellvertretend für jede Henne auch einen Hahn mit auf – lange bevor dies in den Demeter-Richtlinien festgeschrieben wurde. Die Bruderhähne werden zwischen 14 und 16 Wochen alt und können genau wie die Junghennen jeden Tag im Freien verbringen. Eine gute Lösung, die hoffentlich noch viele Nachahmer findet.